Universität Bonn

Medizinische Fakultät

Neue Erkenntnisse zum Immunsystem

Follikuläre T-Helferzellen (Tfh) sind essentiell für starke Antikörper-vermittelte Reaktionen unseres Immunsystems bei Infektionen und Impfungen. Geraten sie aber außer Kontrolle, kann dies Krankheiten wie Autoimmunität, Allergien oder Krebs verursachen. Forschende vom Universitätsklinikum Bonn (UKB) und vom Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn untersuchten im Mausmodell die zugrundeliegenden Mechanismen der Entstehung von Tfh-Zellen und entschlüsselten so deren innere Vernetzung. Sie erhoffen sich davon neue Strategien für die Entwicklung hochwirksamer Impfstoffe und neuer Therapien zur Bekämpfung verschiedener Erkrankungen. Die Ergebnisse sind jetzt im renommierten Fachjournal „Science Immunology“ veröffentlicht.
 
 

Bahnbrecher für die Strahlkraft der Bonner Neurologie

Über 26 Jahre prägte Prof. Dr. Thomas Klockgether die Neurologie. Er war nicht allein der Experte für Ataxien und wirkte auf Generationen des Nachwuchses. Prof. Dr. Thomas Klockgether stellte darüber hinaus als Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Bonn Weichen für das Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn. Der Hochschullehrer, Mentor und Doktorvater war maßgeblich an der Gründung des Zentrums für Seltene Erkrankungen Bonn (ZSEB) beteiligt und ist seit 2011 Direktor für Klinische Forschung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), wo er auch weiterhin tätig bleibt.

Schlaganfall-Risiko frühzeitig durch Tränenflüssigkeit, Mitochondrien und KI-basierte Daten bestimmen

Jährlich erleiden weltweit über 100 Millionen Menschen einen Schlaganfall. Am häufigsten tritt der ischämische Schlaganfall (Hirninfarkt) auf, welcher jedoch auch „im Stillen“ verlaufen kann und damit oft unentdeckt bleibt. Die Folge können schwere Erkrankungen wie Demenz, Depression oder sogar Suizid sein. Um das Schlaganfall-Risiko frühzeitig bestimmen zu können, hat Prof. Dr. Olga Golubnitschaja, Leiterin der Forschungsgruppe für 3P (prädiktive, präventive und personalisierte) Medizin des Universitätsklinikums Bonn (UKB), zusammen mit der Universität Bonn und weiteren Autoren von 25 Institutionen aus 11 Ländern, einen ganzheitlichen Ansatz zur vorbeugenden und individuellen Behandlungen erarbeitet. Der Forschungsartikel ist jetzt in der internationalen Fachzeitschrift „The EPMA-Journal“ erschienen.

Langzeitgedächtnis und Mangel an mentalen Bilder

Fehlt Menschen die visuelle Vorstellungskraft, wird dies als Aphantasie bezeichnet. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) untersuchten, wie sich der Mangel an mentalen Bildern auf das Langzeitgedächtnis auswirkt. Sie konnten beweisen, dass Veränderungen in zwei wichtigen Hirnregionen, dem Hippocampus und dem Okzipitallappen, sowie deren Interaktion einen Einfluss auf den beeinträchtigten Abruf persönlicher Erinnerungen bei Aphantasie hat. Die Studienergebnisse, die das Verständnis des autobiografischen Gedächtnisses voranbringen, sind jetzt vom Fachmagazin „eLife“ online veröffentlicht.

Prof. Birgitta Weltermann zum Mitglied der Ständigen Impfkommission berufen

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat turnusmäßig die Mitglieder der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts neu berufen. Prof. Birgitta Weltermann vom UKB, und Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich "Life and Health" der Universität Bonn, ist eine der insgesamt 19 Personen im Gremium.

Zwischen Datenschutz und Datennutz

Die Uni Bonn eröffnet gemeinsam mit Landesministerin Ina Brandes und Bundesminister Prof. Dr. Karl Lauterbach das neue transdisziplinäre Zentrum für Medizinische Datennutzbarkeit und Translation (ZMDT).
 
 

ADHS: Üben in der Psychotherapie lohnt sich

Erwachsene mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden unter Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität. Sie lassen sich leichter ablenken und können sich schwerer in ihrem Alltag organisieren. Um besser mit den ADHS-Symptomen klarzukommen, entwickeln viele erwachsene Betroffene Strategien und holen sich meist erst ärztliche Hilfe, wenn sie Probleme im beruflichen und privaten Leben haben. Oft ist dann aufgrund des hohen Leidensdrucks eine Pharmako- und/oder Psychotherapie indiziert. Prof. Alexandra Philipsen, Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und Mitglied in dem Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Life & Health“ der Universität Bonn, äußert sich zu aktuellen Forschungsergebnissen. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Entwicklung und Evaluation störungsorientierter Psychotherapiekonzepte (zum Beispiel COMPAS-Studie) und pharmakologische Studien zur Spannungsregulation und Impulskontrolle insbesondere bei ADHS. 
 
 

Falscher Alarm des Immunsystems bei Muskelkrankheit

Forschende an den Universitätskliniken Dresden und Bonn aus dem DFG Transregio 237 sowie vom Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn klären, warum Personen mit myotoner Dystrophie 2 eine höhere Neigung zur Entwicklung von Autoimmunerkrankungen haben. Ihr Ziel ist es, die Entstehung der Krankheit zu verstehen. Die Ergebnisse der Studie eröffnen neue, potenzielle therapeutische Ziele, und sind jetzt im renommierten Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.
 
 

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