Nach den Jahren 2016, 2018 und 2019 ist es bereits das vierte Mal, dass Prof. Radbruch in den Kreis der Kandidatinnen und Kandidaten für die Auszeichnung des einflussreichsten Radiologen gewählt wurde. Bekannt wurde er vor allem für seine Forschungen in der Magnetresonanztomographie (MRT), zu MR-Kontrastmitteln, sowie der Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildgebung. Die grundlegenden Arbeiten hierzu führte Prof. Radbruch am UKB und den Unikliniken in Heidelberg und Essen sowie am deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg durch. Seit 2020 arbeitet er als Direktor der neu geschaffenen Klinik für Neuroradiologie des UKB.
„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung und sehe sie insbesondere als Bestätigung der internationalen Sichtbarkeit unserer Arbeit am UKB. Durch die ausgezeichnete Infrastruktur am Standort und die enge Anbindung an das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und die Mathematik der Universität Bonn ergeben sich am UKB exzellente Forschungsbedingungen, insbesondere auf dem Gebiet innovative MR-Techniken und Anwendung Künstlicher Intelligenz in der Radiologie“, so Prof. Radbruch.
Für die Zukunft hofft der Neuroradiologe, dass seine Forschung in Form von Ausgründungen die Radiologie auch praktisch verändern wird. „Wir müssen in der medizinischen Forschung unbedingt den Anspruch haben, dass unsere Erkenntnisse auch in Form von konkreten Produkten den Patientinnen und Patienten unmittelbar zugutekommt“, ergänzt er. Es dürfe nicht nur bei der Publikation von Ergebnissen bleiben. So ist aus Prof. Radbruchs Klinik etwa kürzlich ein Start-up gegründet worden, das sich zum Ziel gesetzt hat, durch die Verwendung Künstlicher Intelligenz, die Kontrastmittelmenge in radiologischen Untersuchungen zu reduzieren. Hierdurch könnten sowohl Nebenwirkungen für die Patientinnen und Patienten als auch die Belastung der Umwelt durch Kontrastmittel reduziert werden.
„Die Unikliniken spielen als Innovationsmotoren eine wichtige Rolle in der Medizin und insbesondere im Bereich KI und Bildgebung hat sich in den letzten Jahren ein sehr dynamisches Forschungs-Umfeld entwickelt, das die Medizin an vielen Stellen erheblich verbessern kann. Ich hoffe, dass wir in diesem Bereich auch in der Zukunft weiter Akzente setzen können“, sagt Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB.
Der Wettbewerb „Eurominnies“ wird von der im Imaging-Bereich führenden Website „AuntMinnie Europe“ jährlich durchgeführt und zeichnet die Vordenker in den Imaging-Disziplinen Radiologie, Neuroradiologie und Imaging Physik/Informatik aus. Neben der Wahl des einflussreichsten Radiologen werden die Auszeichnungen in acht weiteren Kategorien vergeben, darunter etwa auch die innovativste Imaging-Software, das beste neue Medizinprodukt in der Radiologie oder die einflussreichste Veröffentlichung im Imaging-Bereich des letzten Jahres. Die Wahl findet in mehreren Runden statt und die Gewinner werden auf dem jährlich im Frühjahr in Wien stattfindenden European Congress of Radiology (ECR), dem größten radiologischen Kongress Europas, prämiert.