Universität Bonn

Medizinische Fakultät

17. Januar 2022

Prof. Dr. Rudi Balling als Senior Professor berufen Prof. Dr. Rudi Balling als Senior Professor berufen

Zum 1. Januar 2022 hat die Medizinische Fakultät der Universität Bonn Prof. Dr. Rudi Balling zum Senior Professor berufen.

Ballings Forschung konzentrierte sich in der Vergangenheit insbesondere auf die Untersuchung der Pathogenese von neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. Parkinson. In Bonn wird Balling sich in den kommenden drei Jahren vor allem mit den Fragen beschäftigen, welche Mechanismen die Homöostase der energetischen und der biologischen Bedürfnisse von Immun-, Neuronen- und anderen Zelltypen im Zuge sich ändernder intrinsischer oder umweltbedingter Bedingungen aufrechterhalten. Zudem möchte er untersuchen, welche Folgen eine Dysregulation anaplerotischer Reaktionen für die Pathogenese akuter und chronischer Krankheiten, z. B. Neurodegeneration, neuropsychiatrische Erkrankungen, Diabetes oder Krebs, hat. Ziel seiner Forschung soll es sein, neue Ansätze für präventive oder therapeutische Maßnahmen zu identifizieren. Unter anderem wird er dazu ein Computer gestütztes „Anaplerose-Modell" entwickeln, das die Vorhersage und Identifizierung von Anaplerose-bezogenen Arzneimittelzielen unterstützt.

 

Prof. Dr. Rudi Balling als Senior Professor berufen
Prof. Dr. Rudi Balling als Senior Professor berufen © ©scienceRELATIONS
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Sein Studium der Ernährungswissenschaften begann Balling 1974 an der Universität Bonn. 1984 promovierte er an der RWTH Aachen. Von 1984 bis 1986 forschte Rudi Balling am Samuel Lunenfeld Research Institute des Mount Sinai Hospital in Toronto in einem der weltweit führenden Labore auf dem Gebiet der Entwicklungsbiologie an Imprintingmechanismen. Anschließend wechselte er an das Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Dort entdeckte er entscheidende Mechanismen auf dem Gebiet der Morphogenese. 1991 habilitierte sich Balling und wurde Leiter einer Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg im Breisgau. Von 1993 bis 2000 war er Direktor des Instituts für Säugetiergenetik am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (jetzt Helmholtz Zentrum München). 1994 nahm er eine außerplanmäßige Professur an der RWTH Aachen an, der 1998 ein Ruf an den Lehrstuhl für Entwicklungsgenetik der TU München folgte. Von 2001 bis 2009 war er wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI).

Bis zum Eintritt in den Ruhestand am 31. Dezember 2021 leitete Balling als Gründungsdirektor das Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB), wo er seit 2009 neurodegenerative Erkrankungen und systembiologische Prozesse erforschte. Er ist korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Die Medizinische Fakultät freut sich sehr, Prof. Balling in Bonn begrüßen zu dürfen und wünscht ihm viel Freude und Erfolg bei seiner wissenschaftlichen Arbeit.

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