Vor fünf Jahren hat die Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Bonn (UKB) Neuland betreten: Eine Interprofessionelle Ausbildungsstation (IPSTA) wurde gegründet, um gemeinsam voneinander zu lernen und die Krankenversorgung von Kindern zu verbessern. Unter der Leitung von Prof. Johannes Breuer hat das IPSTA-Projekt in den vergangenen Jahren Schule gemacht und ist aus dem klinischen Alltag des Zentrums für Kinderheilkunde am UKB nicht mehr wegzudenken.
Obwohl Schielen oft nur als augenärztliches Problem betrachtet wird, hat es erhebliche psychosoziale Auswirkungen auf viele Betroffene. Neben körperlichen Symptomen wie Doppeltsehen und Kopfschmerzen leiden Patientinnen und Patienten häufig unter sozialer Unsicherheit, Scham und Depressionen. Die QUALITAS-Studie (Quality of Life After Strabismus Surgery), die unter der Leitung der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB), gemeinsam mit der Universität Bonn und 20 weiteren Zentren in Deutschland und der Schweiz durchgeführt wird, untersucht nun, wie Schiel-Operationen die Lebensqualität sowie Angst- und Depressionsniveaus der Betroffenen beeinflussen. Mit über 1.000 Teilnehmenden ist dies die weltweit größte Studie zu diesem Thema.
CRISPR-Genscheren, als neue Werkzeuge der Molekularbiologie, haben ihren Ursprung in einem uralten, bakteriellen Immunsystem. Doch wenn ein Virusangriff erfolgreich überstanden ist, muss sich die Zelle erholen. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn haben in Kooperation mit Forschenden des Institut Pasteur in Frankreich einen in die Genschere integrierten Zeitschalter entdeckt, mit dem sich die Genschere selbst ausschalten kann. Die Studienergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift „Nucleic Acids Research“ publiziert.
Eine niedrigdosierte Langzeitgabe von Cannabis kann nicht nur Alterungsprozesse im Gehirn umkehren, sondern hat auch eine Anti-Aging-Wirkung. Dies konnten Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn mit einem Team der Hebrew University (Israel) jetzt bei Mäusen zeigen. Den Schlüssel dafür fanden sie in dem Proteinschalter mTOR, dessen Signalstärke Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Stoffwechselprozesse im gesamten Organismus hat. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachjournal „ACS Pharmacology & Translation Science“ vorgestellt.
Das im Jahr 2022 ins Leben gerufene Bonn-St Andrews Joint-Appointment-Programm stützt sich auf die langjährige und dynamische strategische Partnerschaft zwischen der Universität Bonn und der Universität St Andrews. Die beiden Universitäten haben 2018 eine strategische Partnerschaft geschlossen und sind seit 1911 als „Sister Universities“ verbunden.
Vielen Medizinstudierenden fällt es zu Beginn des Studiums schwer, das zentrale und periphere Nervensystem mit seinen zahlreichen Komponenten und Strukturen zu durchdringen, deren Zusammenwirken zu verstehen und das Wissen später im Berufsalltag auf das klinische Bild realer Patientinnen und Patienten zu übertragen. PD Dr. med. Mohammed Banat, Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), hat nun ein innovatives Lehrprojekt entwickelt, um Studierenden das Erlernen der funktionellen Neuroanatomie mit Hilfe verschiedener Modalitäten, u.a. digitaler Technik zu erleichtern und ihnen die Übertragung des theoretischen Wissens in die klinische Praxis nachhaltig näherzubringen. Das Projekt wird im Rahmen der Ausschreibung „DiLL#24 – Digitales Lehren und Lernen“ des Studiendekanats der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn mit einer Summe in Höhe von 100.000 Euro über die kommenden zwei Jahre gefördert.
Privatdozent Dr. Florian Recker, ein Mitglied der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Bonn (UKB), wurde jetzt von der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung e.V. mit dem GMA-Preis für Lehrende ausgezeichnet. Der nach zehn Jahren wiedereingeführte Preis honoriert Nachwuchs-Lehrende, die sich sehr für die Verbesserung der Lehre einsetzen. Der diesjährige Preisträger macht sich vor allem für mehr Multi- und Interdisziplinarität in der Ausbildung stark. Seinen wissenschaftlichen Fokus legt er auf den Einsatz von dem sogenannten Point of Care-Ultraschall im Lehrfach „Frauenheilkunde“.
Zwar steigt in der heutigen Zeit die Lebenserwartung, jedoch bleiben Menschen nicht unbedingt länger gesund, was zu erhöhten Belastungen für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem führt. Fastenregimes, also geplante und kontrollierte Perioden des Nahrungsverzichts, können eine wirksame Methode zur Verbesserung der Gesundheit und Prävention altersbedingter Krankheiten sein. Die genauen Mechanismen, die den gesundheitsfördernden Effekten des Fastens zugrunde liegen, sind jedoch weitgehend unerforscht. Ein internationales Forschungsteam, unter anderem bestehend aus Forschenden des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und der Charité Universitätsmedizin Berlin, hat deshalb unter der Leitung der Karl-Franzens-Universität Graz die molekularen Effekte des Fastens untersucht. Dabei zeigte sich, dass während des Fastens bei Menschen, Mäusen, Fliegen, Würmern und Hefezellen die Konzentration einer Substanz namens Spermidin signifikant ansteigt und somit eine entscheidende Rolle bei den gesundheitlichen Vorteilen des Fastens spielt. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der Fachzeitschrift Nature Cell Biology erschienen.