Rund um das Thema Fleischkonsum kursieren zahlreiche Mythen – also falsche Überzeugungen – die in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet sind. Dazu gehören etwa der Gesundheitsmythos, dass Fleisch ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Ernährung sei, oder der Umweltmythos, dass fleischlose Alternativen wie Tofu ähnlich umweltschädlich seien wie Fleisch. Damit Menschen informierte Entscheidungen über ihr Essverhalten treffen können, ist es wichtig, solche Mythen zu entkräften.
In unserer neuen Studie haben wir untersucht, ob das sogenannte „Faktensandwich“ helfen kann, Fleischmythen zu entkräften. Dieses Textformat folgt einer klaren Struktur: Es beginnt mit einem Fakt, benennt anschließend den Mythos und erklärt, warum dieser falsch ist, und endet wieder mit einem Fakt (Fakt – Mythos – Erklärung – Fakt).
An unserer Studie nahmen 537 Personen aus Deutschland teil, die regelmäßig Fleisch essen. Die Stichprobe war in Hinblick auf Alter und Geschlecht repräsentativ für die deutsche Bevölkerung. Die Teilnehmenden wurden zufällig einer von drei Gruppen zugewiesen: Sie lasen entweder ein Faktensandwich zu einem Gesundheitsmythos, ein Faktensandwich zu einem Umweltmythos oder einen Kontrolltext. Direkt nach dem Lesen des Textes zeigten sich deutliche Effekte: Diejenigen, die ein Faktensandwich gelesen hatten, stimmten dem jeweiligen Mythos deutlich weniger zu. Die Wirksamkeit des Faktensandwichs zeigte sich unabhängig vom Vertrauen in die Wissenschaft oder dem Bildungsgrad der Teilnehmenden.
Nach zwei Wochen waren diese Effekte jedoch nicht mehr nachweisbar. Eine einmalige Darbietung des Faktensandwichs beeinflusste die jeweiligen Überzeugungen also nicht längerfristig.
Unser Fazit: Das Faktensandwich kann verbreitete Mythen rund um das Thema Fleischkonsum wirksam entkräften. Allerdings halten diese Effekte nur kurzzeitig an. Um falsche Überzeugungen langfristig zu verändern, braucht es zusätzliche Kommunikationsstrategien.