Universität Bonn

Medizinische Fakultät

Clinician Scientist

Clinician Scientist

Die Verbindung zwischen Forschung und Versorgung

Der Karriereweg "forschende Ärztin / forschender Arzt" ist eine große Herausforderung. Neben dem klinischen Alltag bleibt kaum Zeit für ambitionierte Forschungsprojekte. Daher fehlt es an klinischen Forscher*innen. Um dem entgegenzuwirken hat die Medizinische Fakultät Förderprogramme aufgelegt, um dem forschungsinteressierten Nachwuchs eine strukturierte und langfristig angelegte wissenschaftliche neben der klinischen Laufbahn zu ermöglichen. Dadurch soll eine neue Generation translational geschulter forschender Mediziner*innen ausgebildet werden, die wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die Anwendung überführen sollen.

Untersuchung in der Sportambulanz
© Johann F. Saba / UKB

Entwicklungen an der Unimedizin Bonn

Bereits 1995 hat die Medizinische Fakultät das BONFOR-Programm verabschiedet, das die Rahmenbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs verbessern und der Unterstützung qualitativ hochwertiger Forschungsprojekte dienen soll. Heute gehören verschiedenen Instrumente wie das SciMed- und Gerok-Stipendium zum BONFOR-Forschungsförderprogramm dazu, die gezielt forschungsinteressierte Mediziner*innen an verschiedenen Karrierestufen unterstützen.

Zeitstrahl Clinician Scientist von der Doktorarbeit bis zur Professur
© Rainer Bauszat / UKB

Das erste Clinician Scientist-Programm wurde initial von der EKFS gefördert (Else Kröner-Forschungskolleg). Durch zusätzliche Mittel aus Fakultät und Universitätsklinikum wurde das Programm ausgeweitet und förderte bis 2021 junge Ärzt*innen aus verschiedenen Kliniken. Als weiteres ergänzendes Förderinstrument für Clinician Scientists mit einem onkologischen Forschungsschwerpunkt folgte kürzlich die Mildred Scheel School of Oncology (MSSO). In Kooperation zwischen den Kliniken und Grundlagen-orientierten Arbeitsgruppen sowie theoretischen Instituten bearbeiten die Stipendiat*innen eigene Projekte, ermöglicht durch geschützte, flexible Zeitintervalle für die Forschung, Sachmittelförderung und Mentoring. Spezifisch für den neurowissenschaftlichen Forschungsschwerpunkt stehen auch die Programme Neuro-aCSis (seit 2022) und Hertie Network of Excellence in Neurosciences (seit 2020) zur Verfügung.

Insbesondere zur Förderung von Ärztinnen in fortgeschritteneren Weiterbildungswegen wurden die jährlichen Förderausschreibungen FEMHABIL und FEMAPL von der Medizinischen Fakultät ins Leben gerufen. Diese sollen dazu dienen, gerade in dieser schwierigen Karrierephase der Habilitation und daran anschließend, mehr ärztlichen Kolleginnen zu ermöglichen, diese akademischen Ziele zu erreichen. Zusätzliches bietet das 2004 gestartete MeTra Programm der Universität Bonn ein besonderes Mentoring Programm speziell zur Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlerinnen.

Zudem werden die Fördermöglichkeiten durch das ACCENT Programm (Advanced Clinician Scientist Program Bonn) erweitert. Hierfür haben die Fakultät und das UKB 2021 eine entsprechende Zusage durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erhalten. Zielgruppe dieser Förderung ist hierbei der wissenschaftliche Nachwuchs in seiner Etablierungsphase nach der Facharztqualifikation. Ziel ist es hier, auch dem leitenden ärztlichen Personal geschützte Forschungszeiten in der Universitätsmedizin zu schaffen, transparente Karrierewege und -ziele aufzuzeigen und somit diesen wichtigen akademischen Nachwuchs zu binden und weiterzuentwickeln.

Post it Notes mit Notizen
© Uni Bonn

Fördermöglichkeiten an der Unimedizin Bonn

Während des Studiums

Förderung einer experimentellen Doktorarbeit im Rahmen des SciMed-Promotionskolleg der Medizinischen Fakultät

Das SciMed-Promotionsstipendium eröffnet wissenschaftlich motivierten Studierenden der Human- und Zahnmedizin die Möglichkeit, mit einer anspruchsvollen experimentellen Promotionsarbeit einen frühen Einstieg in die biomedizinische Forschung zu finden.

Das SciMed-Promotionskolleg bietet für erfolgreiche Antragsteller*innen eine strukturierte Doktorandenausbildung zum Dr. med. / Dr. med. dent. mit kontinuierlicher promotionsbegleitender Stipendiatenbetreuung. Zu den promotionsbegleitenden Instrumenten zählen:

  • eine übergreifende Methodenausbildung
  • Mentorengespräche und wissenschaftliche Betreuung
  • Evaluation (Midterm-Report)

Das Stipendium wird aus BONFOR-Fördermitteln finanziert. Auch rein klinisch orientierte wissenschaftliche Doktorarbeiten sind förderfähig. Voraussetzung ist, dass die Promotions an der Medizinischen Fakultät Bonn erfolgt und der/die Promotionskandidat*in dort immatrikuliert ist.

Weitere Informationen zum SciMed-Promotionsstipendium finden Sie hier.

Promotionskolleg der Medizinischen Fakultät gefördert durch die Else Kröner-Fresenius Stiftung

Das NeuroImmunology-Promotionskolleg eröffnet wissenschaftlich motivierten Studierenden der Medizin eine wissenschaftliche Zusatzqualifikation.

Die Grundlage für das EKFS-Promotionskolleg der Medizinischen Fakultät bildet die intensive Kooperation des SFB 1089 im Forschungsschwerpunkt Neurosciences und des Exzellenzcluster ImmunoSensation² im Forschungsschwerpunkte Immunosciences and Infection. Durch die Integration einer strukturierten Ausbildung für medizinische Doktorand*innen in diese beiden Institutionen werden den künftigen Stipendiaten*innen völlig neuartige Themenfelder an der thematischen Schnittstelle von Neurowissenschaften und Immunologie vor dem Hintergrund modernster Forschungsinfrastruktur geboten, sowie ein hochwertiges Betreuungsumfeld in international ausgewiesenen Arbeitsgruppen.

Für erfolgreiche Antragsteller*innen erfolgt eine strukturierte Doktorandenausbildung zum Dr.med. mit einer kontinuierlichen promotionsbegleitenden Stipendiatenbetreuung. Zu den promotionsbegleitenden Instrumenten zählen:

eine übergreifende Methodenausbildung
Mentoring und enge wissenschaftliche Betreuung
Evaluation (Midterm-Report).
Weitere Informationen zum NeuroImmunology-Promotionskolleg finden Sie hier.

Förderung eines translationalen Onkologie Projekts im Rahmen der MSSO Köln-Bonn

Das MSSO ABCD bietet ein strukturiertes, fächerübergreifendes Ausbildungsprogramm in translationaler Onkologie. Unter exzellenten Forschungsbedingungen werden junge Wissenschaftler*innen in verschiedenen Stadien ihrer Karriere gefördert.


Das MSSO Forschungsstipendium sichert Forschungszeit zu, die für eine exzellente Doktorarbeit benötigt wird. Durch eine garantierte 12-monatige Freistellung von klinischen Verpflichtungen wird gewährleistet, dass sich besonders qualifizierte Medizinstudent*innen gänzlich auf ihr translationales Forschungsprojekt konzentrieren können.

Das Programm ist so zugeschnitten, dass den Stipendiat*innen eine breite Auswahl an Forschungs- und Ausbildungsmöglichkeiten an den Universitäten in Köln und Bonn zur Verfügung steht.

Zu den promotionsbegleitenden Instrumenten zählen:

Vorlesungen, Seminare und Kurse
Mentoring und enge wissenschaftliche Betreuung
Evaluation.
Weitere Informationen zum MSSO Programm finden Sie hier.

Nach dem Studium

Das Gerok-Stipendium richtet sich an junge Mediziner*innen aus klinischen Institutionen und eröffnet ihnen die Möglichkeit, bereits während ihrer Facharztausbildung ihre klinische Tätigkeit vollständig zu pausieren, um ausschließlich ihrer wissenschaftlichen Arbeit nachgehen zu können.

Darüber hinaus wurde die Möglichkeit geschaffen, bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen, parallel zu einer Gerok-Förderung nach dem ersten Gerok-Förderjahr eine Nachwuchsgruppe zu beantragen.

Weitere Informationen zum Gerok-Stipendium finden Sie hier.

Weitere Informationen zu BONFOR finden Sie hier.

Das MSSO ABCD bietet ein strukturiertes, fächerübergreifendes Ausbildungsprogramm in translationaler Onkologie. Unter exzellenten Forschungsbedingungen werden junge Wissenschaftler*innen zu verschiedenen Stadien ihrer Karriere gefördert.


Gefördert werden Clinician Scientists und Postdocs (Naturwissenschaftler*innen) in einem Programm, welches dem Nachwuchs aus Köln und Bonn eine relevante und zeitgemäße Ausbildung bereitstellt, um ihre Karriere im Bereich translationale Krebsforschung zu fördern.

Weitere Informationen zum MSSO Programm finden Sie hier.

Das Bonn Neuroscience Clinician Scientist Program wird durch die DFG gefördert und richtet sich an Assistenzärztinnen und -ärzte, die sich in der Mitte ihrer fachärztlichen Ausbildung befinden. Der thematische Fokus liegt auf der Erforschung der Zusammenhänge zwischen Erkrankungen des Nervensystems und systemischen Faktoren.

Hierzu wird eine geschützte Freistellung von 66% der Arbeitszeit für die Forschungstätigkeit über einen Zeitraum von 3 Jahren zugesichert (im ersten Jahr 100%, in den darauffolgenden beiden Jahren je 50%).

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

Neben dem Hertie-Institut für klinische Hirnforschung in Tübingen gehören bundesweit fünf weitere Standorte dem Hertie Network of Excellence in Neurosciences an, darunter auch Bonn. Basis für das Netzwerk ist das wissenschaftliche Qualifizierungsprogramm „Hertie Academy of Clinical Neuroscience“. Pro Standort nehmen jeweils die vier besten Köpfe aus den Bereichen clinician und medical scientists an der Hertie Academy für einen Zeitraum von drei Jahren teil. Das Programm hat seine Arbeit mit Beginn des Jahres 2020 aufgenommen.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

Die Medizinische Fakultät der Universität Bonn und das Universitätsklinikum Bonn haben durch das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) haben 2021 eine Förderung zum Aufbau eines „Advanced Clinician Scientist“ (ACS) Programmes erhalten.

Thematisch ist das Programm zwischen den beiden Profilbereichen "Immunpathogenese und Organdysfunktion" sowie "Gehirn- und Neurodegeneration" angesiedelt . Somit richtet es sich insbesondere an forschende Fachärztinnen und Fachärzte mit den Schwerpunkten Immunologie, Neurowissenschaften, Genetik und Epidemiologie sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Onkologie. Die Stipendiat*innen werden zudem zusätzlich zu ihrer klinischen Tätigkeit über Ko-Affiliierung mit Forschungsinstituten eng an in Bonn bereits etablierte Forschungsverbünde wie Sonderforschungsbereiche und das Exzellenzcluster ImmunoSensation² angebunden. Die Förderung soll den Ärztinnen und Ärzten eine Freistellung von 50% ihrer Arbeitszeit für die Forschungstätigkeit über einen Zeitraum von fünf Jahren ermöglichen. Zusätzlich wird Ihnen ein umfangreiches Begleitprogramm mit Mentoring- und Coachingoptionen angeboten.

Weitere Informationen zum Programm und den Ausschreibungen finden Sie hier.

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