Universität Bonn

Medizinische Fakultät

PD Dr. med. Christina Weisheit

Frau PD Dr. med. Christina Katharina Weisheit arbeitet als Oberärztin in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Bonn unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Mark Coburn. Nach ihrem Studium der Humanmedizin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn begann Frau PD Dr. Weisheit ihre Ausbildung zur Fachärztin für Anästhesiologie an der Universitätsklinik Bonn unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Andreas Hoeft.
Nach Abschluss ihrer BONFOR geförderten Promotion zum Thema „Die Rolle von TNF-α in der Funktion und Migration der neutrophilen Granulozyten in der bakteriellen Harnwegsinfektion im murinen Modell“ in der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. Christian Kurts blieb sie über ein Stipendium des Else-Kröner Forschungskollegs Bonn und eine BONFOR-Nachwuchsgruppe an das Institut für Experimentelle Immunologie und Molekulare Medizin affiliiert.
Seit 2019 ist Frau PD Dr. Weisheit Co-PI in einem Teilprojekt des SFB TRR259 zum Thema „Analyse der Immunantwort und des Einflusses des Mikrobioms in der kalzifizierenden Aortenklappenstenose“, das nun erfolgreich in die zweite Förderperiode geht.
Im Jahr 2022 habilitierte sie zur Rolle der angeborenen Immunantwort in bakteriellen und sterilen Entzündungen. Der Forschungsschwerpunkt ihrer Arbeitsgruppe liegt in der Untersuchung der zugrunde liegenden immunologischen Mechanismen, die zur Entwicklung und zur Progression von linksventrikulärer Hypertrophie und Aortenklappenstenose beitragen. Mithilfe von multiparameter FACS-Analyse, Immunfluoreszenzmikroskopie und molekularbiologischen Methoden werden insbesondere die frühen Phasen der Krankheitsentwicklung und der Immunantwort analysiert.
Durch die neu gewonnenen Erkenntnisse und die interdisziplinäre Arbeit in den Forschungsverbünden möchte Frau PD Dr. Weisheit einen wesentlichen Beitrag leisten, um neue Biomarker zu definieren und immunmodulatorische Therapieansätze zu entwickeln.
Frau PD Dr. Weisheit gehört zur ersten Gruppe der ACCENT StipendiatInnen in Bonn.

News

DFG-Förderung für das Forschungsprojekt über die Auswirkungen des Alterns auf das Immunsystem und die Entstehung von Aortenklappenstenosen

 Das Herz fungiert als essentielles Organ, das den Blutfluss im Körper reguliert, um die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen sicherzustellen. Um einen konstanten und kontrollierten Blutfluss zu gewährleisten, erfolgt die Regulation im Herzen durch Herzkammern und Herzklappen. Dabei spielt die Aortenklappe eine zentrale Rolle. Sie befindet sich zwischen der linken Herzkammer und der Aorta, agiert als Schleuse zum Körper und verhindert so den retrograden Blutfluss aus der Aorta zurück zum Herzen.

Eine Funktionsstörung der Aortenklappe kann zu einer Aortenklappenstenose führen, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Betroffenen haben kann. Die Aortenklappenstenose ist eine gehäuft im höheren Alter auftretende, schwere kardiovaskuläre Erkrankung, welche unbehandelt in der Regel tödlich verläuft. Die Behandlung der schweren Aortenstenose ist bisher ausschließlich chirurgisch, invasiv und reaktionär. Bis heute existieren keine präventiven oder medikamentösen Behandlungsoptionen. Daher ist es von großer Bedeutung, die zugrunde liegenden Pathomechanismen zu erforschen, um Fortschritte in der Frühdiagnostik und bei Therapieansätzen voranzutreiben.

Das Forschungsprojekt von Frau PD Dr. Christina Weisheit aus der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Bonn, in Kollaboration mit Dr. Friedrich Felix Hoyer und Prof. Dr. Holger Winkels von der Klinik III der Inneren Medizin der Universitätsklinik Köln, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 600.000 Euro gefördert. Das Hauptziel des Projekts ist es, verschiedene Aspekte des Alterns auf das angeborenen und erworbenen Immunsystems zu analysieren, die die Entwicklung und Progression der Aortenklappenstenose beeinflussen. Alterungsprozesse wirken sich systemisch auf den Organismus aus und gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Ausbildung einer Aortenklappenstenose. Jeder achte Mensch, der älter als 75 Jahre ist, entwickelt eine Aortenstenose (Nkomo et al. Lancet 2006). Zu den Veränderungen im Herz-Kreislauf-System gehören eine Versteifung der Aortenklappensegel und Umbauprozesse des Herzmuskels.

 

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zu einem verbesserten Verständnis der Pathomechanismen beitragen und die Grundlage für die Entwicklung neuartiger medikamentöser Therapien für diese Patientenkollektiv bilden. „Wir möchten mit diesem Forschungsvorhaben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von differenzierten Biomarkern und immunmodulatorischen Therapieansätzen für die zukünftige Behandlung von älteren Patienten mit Aortenklappenstenose leisten.“ sagt Frau PD Dr. Weisheit. Das Projekt ergänzt den bereits bestehenden DFG-Sonderforschungsbereich TRR259 am Campus.

 

Die DFG fungiert als Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland und fördert Forschung höchster Qualität an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Ihr Fokus liegt auf erkenntnisgeleiteter Forschung, wobei sie 2022 etwa 3,9 Milliarden Euro zur Verfügung hatte, größtenteils von Bund (70,4 Prozent) und Ländern (28,7 Prozent) finanziert.

Kontakt

PD Dr. med Christina Weisheit

Department of Anesthesiology and Intensive Care Medicine

Venusberg Campus 1

53127 Bonn

Christina.weisheit@ukbonn.de

Wird geladen