Universität Bonn

Medizinische Fakultät

Neuberufungen 2020

Neuberufungen 2020

Im Jahr 2020 rief die Medizinische Fakultät folgende Professor*innen an die Universität Bonn:

Junior-Prof. Dr. Andreas Forstner
© Andreas Stein - Institut für Humangenetik

Jun-Prof. Dr. Andreas Forstner

Juniorprofessur (W1) für Brain Genomics

Andreas Forstner übernahm zum 01. November 2020 die Juniorprofessur für Brain Genomics mit Tenure-Track. Bei der Professur handelt es sich um eine gemeinsame Berufung zwischen der Universität Bonn und dem Forschungszentrum Jülich. Herr Forstner wird sowohl am Institut für Humangenetik in Bonn als auch am Institut für Neurowissenschaften und Medizin in Jülich seiner Forschungstätigkeit nachgehen.

Der Forschungsstandort Bonn und insbesondere der Campus Venusberg sind kein Neuland für Herrn Forstner. Zwischen 2005 und 2012 absolvierte er bereits sein Studium der Humanmedizin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität und durchlief im Anschluss seine Facharztausbildung am Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Bonn. 2018, nach der Absolvierung seines klinischen Jahres in Basel sowie dem erfolgreichen Abschluss seiner Facharztausbildung, wechselte er an die Philipps-Universität Marburg und leitete bis zu seiner Rückkehr nach Bonn am dortigen Zentrum für Humangenetik eine Arbeitsgruppe.

Der Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit ist die Untersuchung der molekulargenetischen Grundlagen von neuropsychiatrischen Erkrankungen. Dabei stützt er sich unter anderem auf die bioinformatische Analyse von hochdimensionalen Datensätzen wie sie zum Beispiel durch Next-Generation-Sequencing-Methoden bei der großflächigen Charakterisierung individueller menschlicher Genome gewonnen werden. Von besonderem Interesse für ihn ist es zu identifizieren, welche spezifischen genetischen Faktoren sich auf die Struktur und Funktion des Gehirns bei gesunden Personen und Patienten mit neuropsychiatrischen Erkrankungen auswirken.

Auch wenn ihm der neue Arbeitsplatz bereits vertraut ist, erwarten Herrn Jun-Prof. Forstner in seiner jetzigen Position zahlreiche neue Aufgaben. So möchte er die Zusammenarbeit der Medizinischen Fakultät mit dem Forschungszentrum Jülich stärken. In gemeinsamen Projekten wird seine Arbeitsgruppe genetische Daten und Bildgebungsdaten des menschlichen Gehirns zusammenführen und mit modernsten Analyseverfahren untersuchen. Durch die Integration weiterer Datenebenen (z. B. Zytoarchitektur) sollen die genetischen Befunde auf der Ebene der zugrundeliegenden biologischen Mechanismen umfassend verstanden werden. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Translation der erhobenen Forschungsergebnisse in die klinische Praxis. Dazu bietet das Universitätsklinikum Bonn mit seinen exzellenten klinischen Abteilungen beste Voraussetzungen. Wir heißen Herrn Forstner ganz herzlich willkommen und wünschen ihm viel Erfolg in seiner neuen Position.

Prof. Dr. Stefanie Kürten

Professur (W3) für Anatomie

Prof. Dr Stefanie Kürten ist neue Professorin für Neuroanatomie am Anatomischen Institut des Universitätsklinikums Bonn. Die 36-jährige Nachfolgerin von Prof. Dr. Thomas Franz führt in Bonn ihre wissenschaftlichen Arbeiten rund um das Nervenleiden Multiple Sklerose (MS) fort. Für eine verbesserte Versorgung der Betroffenen ist ihr die direkte Übertragung vielversprechender Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung wichtig. Zudem setzt sie neue Akzente in der Mediziner-Ausbildung und will den Standort Bonn zu einem Zentrum für klinische Anatomie ausbauen. 

Ziel ist es, dort zukünftige Chirurgen in neuen Techniken wie dem roboter-assistiertem Operieren an Körperspendern zu trainieren. Neben Stanford und Yale führte ihre akademische Laufbahn sie mehrmals an die Case Western Reserve University in Cleveland/Ohio. Dort beschäftigte sich Prof. Kürten, die ursprünglich Neurologin werden wollte, erstmals mit Neuroanatomie. 

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Prof. Dr. Stefanie Kürten
© Katharina Wislsperger / UKB

2013 folgte sie im Alter von 29 Jahren dem Ruf nach Würzburg. Jetzt kommt sie von der Universität Erlangen, wo sie seit Anfang 2017 das Institut für Anatomie und Zellbiologie leitete.

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Prof. Dr. Tatjana Tchumatchenko
© MPI für Hirnforschung

Prof. Dr. Tatjana Tchumatchenko

Professur (W2) für Computational Neuroscience of Behavior

Tatjana Tchumatchenko trat zum 01. November 2020 die Professur für Computational Neuroscience of Behavior mit Tenure Track am Institut für Experimentelle Epileptologie und Kognitionswissenschaften an.

Schon zu Schulzeiten bewies Tatjana Tchumatchenko ein außerordentliches Interesse und Geschick für die Mathematik und Physik. Hierfür wurde sie im Rahmen ihres Abiturs sogar mit einem besonderen Preis der Deutschen Gesellschaft für Physik ausgezeichnet.

„Die Modellierung von dynamischen Signalprozessen in biologischen Schaltkreisen“, so bezeichnet die frisch gebackene Universitätsprofessorin heute ihr Kerninteresse und persönlichen Forschungsschwerpunkt. Die Anwendung von mathematischen Modellen auf neurologische Systeme war 2001 zu Beginn ihres Studiums der Physik an der Technischen Universität Darmstadt allerdings ein noch eher unübliches Verfahren. Dennoch fand diese Methodik bei ihr bereits während ihrer Ausbildung Anklang und Faszination. So beschloss sie im Anschluss an ihren Diplomabschluss 2006 an die Georg-August-Universität Göttingen zu wechseln und dort die Arbeit an ihrer Dissertation im Rahmen des Promotionsprogrammes „Theoretical und Computational Neuroscience“ aufzunehmen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Programmes tauschte sie das idyllische Göttingen mit dem Großstadtflair von New York City und startete einen zweijährigen Forschungsaufenthalt am renommierten Centre for Theoretical Neuroscience der Columbia University. Um zahlreiche Eindrücke reicher und mit einem geschärften Forschungsprofil in der Tasche kehrte Prof. Tchumatchenko 2013 nach Deutschland zurück und baute am Max-Planck-Institut für Gehirnforschung in Frankfurt ihre eigene unabhängige Arbeitsgruppe auf.
In den letzten sieben Jahren hat sie ihr Netzwerk an internationalen Kooperationen beständig ausgebaut und sich als Expertin auf dem Gebiet der Modellierung synaptischer Plastizität etabliert. So wurde sie 2016 für ihre wissenschaftlichen Leistungen mit den Heinz Meier Leibnitz Preis der DFG ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr bewarb sie sich zudem erfolgreich um einen der renommierten „Starting Grants“ des European Research Councils (ERC). 2018 listete sie die Zeitschrift „Fokus“ als eine von 25 Entscheidern, die die Zukunft in den nächsten 25 Jahren entscheidend beeinflussen werden.

Wie sie zukünftig die neurowissenschaftliche Forschung an der Universität Bonn in Zukunft beeinflussen möchte, dazu hat Prof. Tchumatchenko auch bereits klare Vorstellungen. Unter anderem plant sie intensive interdisziplinäre Kooperation mit Kollegen aus den Instituten der Genetik, der Informatik und Mathematik sowie mit Arbeitsgruppen aus dem DZNE und dem caesar. Dabei verfolgt sie das Ziel, die Mechanismen der neuronalen Signalübertragung nicht nur besser zu verstehen, sondern auch die Zusammenhänge der Signalwege in neurozellulären Strukturen wie den Synapsen und Dendriten exakt zu modellieren. Wir freuen uns sie an unserer Fakultät begrüßen zu dürfen und wünschen ihr für den Start viel Erfolg.

Jun-Prof. Dr. Stephanie Jung

Juniorprofessur (W1) für Cellular Virology

Stephanie Jung wurde im Oktober 2020 zur Juniorprofessorin für Cellular Virology mit Tenure Track am Institut für Kardiovaskular Immunologie ernannt.

Schon bevor sie im Herbst 2004 ihr Studium der Humanbiologie an der Philipps-Universität Marburg antrat. hospitierte Stephanie Jung am Institut für Medizinische Virologie der Universität Gießen. Seit diesem ersten Praktikum blieben Viren und Infektionsforschung ein fester Bestandteil ihrer wissenschaftlichen Ausbildung. 2009 schloss sie ihr Diplomstudium mit der Infektionsbiologie als Hauptfach ab. Zwischendurch erfolgten Forschungsaufenthalte am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg und an der Harvard Medical School in Boston, wodurch sie ihren Fokus auf mikroRibonukleinsäuren (miRNAs) und RNA-Biologie erweitern konnte. 

Prof. Dr. Stephanie Jung
© Johann F. Saba / UKB

Auch während ihrer Doktorarbeit, welche mit dem DZIF-Doktorandenpreis der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie ausgezeichnet wurde, und der frühen Postdoc-Phase am Institut für Immunologie in Marburg stand ihre Forschung ganz im Zeichen der Pathogen-Wirt-Interaktion. Dabei beschäftigte sie sich vor allem mit der Rolle von Nukleinsäuren als Immunmodulatoren. 2016 wurde Jun-Prof. Jung in das Helmholtz-Postdoktorandenprogramm aufgenommen, in dessen Rahmen sie ihren eigenen Forschungsschwerpunkt etablierte. Im Zuge dessen wechselte sie an das Helmholtz-Zentrum in München. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der University of Chicago und Forschungstätigkeiten an beiden Standorten spezifizierte sie ihren Fokus und legt seitdem ein besonderes Augenmerk auf die Untersuchung von extrazellulären Vesikeln, auch unter dem Namen Exosomen bekannt, in viralen Infektionen. Hierbei interessiert sie vor allem, mit welchen Partnern die Viren im Wirt interagieren, und wie diese das Infektionsgeschehen beeinflussen. So konnte sie als erste Wissenschaftlerin zeigen, dass sich während der Wirtinfektion das Hepatitis-D-Virus der extrazellulären Vesikel als Kommunikationsmittel bedient. Während ihrer bisherigen Karriere zeigte sich Stephanie Jung zielorientiert und ausdauernd; Eigenschaften, die sie auch als Halbmarathonläuferin und Langstreckenschwimmerin, schon oft erfolgreich zum Ziel brachten.

Im Rahmen ihrer Professur möchte Stephanie Jung ihren Forschungsschwerpunkt weiter aufgreifen und sich insbesondere mit dem RNA-Inhalt der Vesikel beschäftigen. Da für diese Form von Nukleinsäure regulatorische Eigenschaften bekannt sind, geht sie davon aus, dass diese RNA auch im Rahmen einer Hepatitis-Infektion einen wesentlichen Einfluss auf die Ausbreitung des Virus hat. Damit knüpft sie fachlich eng sowohl an das Exzellenzcluster ImmunoSensation² sowie an den SFB-TRR 234 Nucleic Acid Immunity an. Wir heißen Frau Jun-Prof. Jung ganz herzlich Willkommen und wünschen ihr eine erfolgreiche Zukunft an unserer Fakultät.

Prof. Dr. Tobias Raupach
© Johann F. Saba / UKB

Prof. Dr. Tobias Raupach

Professur (W3) Medizindidaktik

Prof. Dr. Tobias Raupach leitet das neue Institut für Medizindidaktik am Universitätsklinikum Bonn. Im Rahmen der neuen Professur will der 43-jährige Mediziner durch die lernpsychologisch fundierte Beforschung digital-gestützter Lehrformate neue Impulse für die Weiterentwicklung des Medizinstudiums, verwandter Studiengänge und der ärztlichen Weiterbildung setzen. 

So entwickelte er eine virtuelle Notaufnahme, mit der Studierende unter Zeitdruck aber gefahrlos das rasche Erkennen und Behandeln lebensbedrohlicher Krankheiten trainieren können. Jetzt kommt Prof. Raupach von der Universitätsmedizin Göttingen. Dort leitete er als Professor für Lehrforschung und Lehrentwicklung den Bereich „Medizindidaktik & Ausbildungsforschung“.

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Prof. Dr. Annkristin Heine

Professur (W2) für Tumorimmunologie

Annkristin Heine trat zum 15. September 2020 die Professur für Tumorimmunologie an der Medizinischen Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums Bonn an. Die Professur ist eng an das Exzellenzcluster „Immunosensation2“ assoziiert und ebenfalls am Center for Integrated Oncology (CIO) integriert.

Das Forschungsfeld der Immunologie begeistert Prof. Heine seit ihrem Studium der Humanmedizin an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. So beschäftigte sie sich bereits während ihrer Promotion am dortigen Universitätsklinikum mit der Untersuchung von adaptiven Immunantworten nach Kontakt mit viralen Pathogenen wie dem Zytomegalievirus. Nach Studienaufenthalten an der Mount Sinai School of Medicine in New York und dem Krebszentrum Bergonié in Bordeaux schloss sie ihr Studium 2006 ab. Unmittelbar im Anschluss tauschte Frau Prof. Heine ihre schwäbische Heimat gegen das Breisgau und begann ihre klinische Ausbildung als Assistenzärztin in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Freiburg. 

Prof. Dr. Annkristin Heine
© Johann F. Saba / UKB

Dem Angebot von Prof. Peter Brossart – Direktor der Medizinischen Klinik III am UKB – folgend wechselte sie 2008 nach Bonn und erwarb dort die Facharztbezeichnung für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie sowie die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Sie übernahm schließlich die Position als leitende Oberärztin und ist seit Ende 2018 stellvertretende Klinikdirektion der Medizinischen Klinik und Poliklinik III.

Parallel zur klinischen Tätigkeit setzte Prof. Heine auch ihren wissenschaftlichen Werdegang in Bonn fort. So erhielt sie 2010 eine zweijährige GEROK-Förderung, um sich ihrer Forschung auf dem Feld der Tumorimmuntherapie widmen zu können. Hierbei setzte sie ihren Fokus besonders auf T-Zellen und untersuchte deren Chemokin-abhängige Interaktion mit Tumorzellen. Direkt im Anschluss an ihre erste Förderung begann sie mit weiterer Unterstützung eines BONFOR-Stipendiums den Aufbau ihrer Nachwuchsgruppe. 2013 beteiligte sie sich erfolgreich als Leiterin einer klinisch-translationalen Forschergruppe an der Einwerbung des Exzellenzclusters „Immunosensation“. Für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Tumorforschung wurde sie 2015 mit dem Lisec-Artz-Preis für herausragende Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet und erlangte Ende 2018 die Venia legendi der Medizinischen Fakultät.

Im Rahmen ihrer Professur wird sich Annkristin Heine besonders translationalen Forschungsansätzen widmen, um die Interaktion zwischen Tumor und Immunsystem besser zu verstehen und neue immunologische Biomarker für den Erfolg von Immuntherapien zu identifizieren. Langfristig wird sie mit ihrer klinisch-wissenschaftlichen Schnittstellenposition besonders den Ausbau des immunonkologischen Zentrums an der Medizinischen Klinik III unterstützen und das tumorimmunologische Klinikprofil schärfen. Wir freuen uns, dass wir mit Frau Professor Annkristin Heine eine engagierte Ärztin und exzellente Wissenschaftlerin in der Fakultät halten können und wünschen ihr für die kommenden Jahre weiterhin viel Erfolg.

Prof. Dr. Nico Mutters
© Rolf Müller /UKB

Prof. Dr. Nico Mutters

Professur W3 für Hygiene und Öffentliche Gesundheit

Prof. Dr. Nico T. Mutters ist neuer Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn. Dem 40-Jährigen geht es vor allem um eine systemische Sicht im Kampf gegen Infektionskrankheiten wie aktuell COVID-19: „Wir dürfen uns nicht auf Einzelpunkte fokussieren, sondern müssen global und regional in Netzwerken innerhalb der Patientenströme denken. Denn dieser Route folgen Infektionen.“ In seinem Spezialgebiet „Transmissionsdynamik“ erforscht er, wie und mit welcher Geschwindigkeit sich beispielsweise multiresistente Erreger (MRE) ausbreiten.

Zudem liegt dem Nachfolger des langjährigen Institutsdirektors Dr. Dr. h.c. Martin Exner die europaweite und globale Nachwuchsförderung am Herzen. Hierzu ist er unter anderem seit 2014 Vorstandsmitglied des Europäischen Komitees für Infektionskontrolle (EUCIC). Prof. Mutters machte seinen Master in „Public Health“ an der Freien Universität Amsterdam. Jetzt kommt er vom Universitätsklinikum Heidelberg, wo er Leiter der Sektion Krankenhaushygiene und stellvertretender Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene war.

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Prof. Dr. Zeinab Abdullah

Professur (W2) für Molekulare Medizin

Zeinab Abdullah trat am 01. August 2020 die Professur für Molekulare Medizin mit Tenure Track am Institut für Experimentelle Immunologie an.

2002 führte das Studium der Biologie die gebürtige Irakerin erstmals an die Universität Bonn. Mit dem Diplom in der Tasche wechselte sie jedoch bereits zwei Jahre später den Standort und begann 2004 ihre Promotion am Institut für Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der Universität zu Köln. Zwar lag der Fokus Ihrer Doktorarbeit auf der Untersuchung des Mechanismus zur Erkennung von embryonalen Stammzellen durch das Immunsystem, dennoch setzte sie ihren persönlichen Forschungsschwerpunkt auf die Erforschung von chronischen Infektionen und Entzündungen der Leber. 

Prof. Dr. Zeinab Abdullah
© Brigitta Leber

So kehrte Sie 2009 nach Bonn zurück und übernahm am Institut für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie ihre erste Position als Nachwuchsgruppenleiterin. In den folgenden zehn Jahren baute Zeinab Abdullah ihre Forschungsgruppe stetig aus und beteiligte sich bei der Einwerbung des SFB-TRR 237 „Nukleinsäure-Immunität“ sowie der Anschlussförderung des SFB-TRR 57 „Organ Fibrosis: From Mechanisms of Injury to Modulation of Disease“. Zuletzt hat sie sich mit ihrer erfolgreichen Beteiligung am Antrag zum Exzellenzcluster „ImmunoSensation2“ für den Forschungsstandort Bonn verdient gemacht. Zudem konnte sie sich als renommierte Spezialistin auf dem Gebiet der Erforschung des Zusammenhanges zwischen chronischen Leberentzündungen und Infektions-induzierten Immunreaktionen etablieren. Hierbei verfolgt sie vor allem die Fragestellung, wie chronische Leberentzündungen, z.B. im Rahmen einer Hepatitisinfektion, die T-Zell gesteuerte Immunantwort beeinflussen und welche Auswirkungen Stoffwechselerkrankungen auf die Regenerationsfähigkeit der Leber haben. Darüber hinaus ist Prof. Abdullah seit Beginn ihrer Tätigkeit in Bonn an der immunologischen Ausbildung der Studierenden an der Medizinischen und Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät durch Vorlesungen, Seminar und Praktika beteiligt. 

Wir freuen uns, dass wir Frau Zeinab Abdullah im Rahmen ihrer neuen Position als Teil unserer Fakultät erhalten können und wünschen ihr für die kommenden Jahre viel Erfolg.

Prof. Dr. Marc Hübner
© Johann F. Saba / UKB

Prof. Dr. Marc P. Hübner

Professur (W2) für Translationale Mikrobiologie

Marc Hübner trat im August 2020 die Professur für Translationale Mikrobiologie im Rahmen des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) am Standort Bonn-Köln an. Die Professur ist am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie angesiedelt. Herr Hübner studierte Biologie zunächst an der Universität Hohenheim und später an der Universität Tübingen. Dort schloss er 2006 seine Promotion im Fachbereich Immunologie/Parasitologie erfolgreich ab und setzte anschließend seine Forschungstätigkeit an der Uniformed Services University in Bethesda (MD, USA) fort. In den USA forschte er vier Jahre, bis er schließlich 2010 nach Deutschland zurückkehrte. Seit Juli 2010 arbeitet Marc Hübner als Gruppenleiter am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie in Bonn.

Im April 2018 habilitierte er im Gebiet Medizinische Parasitologie und Infektionsimmunologie. Seinen wissenschaftlichen Fokus setzt Prof. Hübner auf die präklinische Entwicklung und Testung neuer Therapien gegen Infektionen mit parasitären Fadenwürmern. Diese kommen vor allem in den Tropen und Subtropen vor und verursachen chronische Infektionen (Filariosen), die zu belastenden und stigmatisierenden Krankheitsbildern führen können. Bislang erfolgt die Bekämpfung der Filariosen durch langjährige Massenbehandlung mithilfe von Medikamenten, welche die Übertragung der Infektion nur temporär reduzieren können. Zur Eliminierung der Erkrankung werden jedoch Substanzen benötigt, die die erwachsenen Fadenwürmer abtöten bzw. permanent sterilisieren können. Durch die Testung potentieller Substanzen konnten bereits drei Kandidaten in klinischen Phase-1-Studien erfolgreich gestestet werden, die im Tiermodell die erwachsenen Würmer eliminieren bzw. sterilisieren. Darüber hinaus befasst sich Marc Hübner mit der Identifizierung protektiver Immunantworten gegen  Fadenwürmer, sowie deren Immunmodulation, welche die Entstehung von Autoimmunerkrankungen und metabolischen Erkrankungen verhindern können. Außerdem leitet Prof. Hünber die Diagnostik Parasitologie am Universitätsklinikum.

Im Rahmen seiner Professur wird Herr Hübner seine wissenschaftlichen Schwerpunkte beibehalten und darüber hinaus über Versuche zur Grundlagenforschung, präklinischen Forschung bis hin zu humanen Studien die translationale Forschung weiter vorantreiben. Er plant, seine bestehenden Kollaborationen im Rahmen des DZIF weiter auszubauen und zu ergänzen. Durch die Zusammenarbeit von Experten aus der Wissenschaft, Industrie und gemeinnützigen Organisationen möchte Prof. Hübner die Bekämpfung vernachlässigter Erkrankungen (Neglected Tropical Diseases) auch im One Health Konzept dynamisieren.

Prof. Dr. Wiebke Fenske

Professur (W2) für Endokrinologie und Diabetologie

Prof. Dr. Wiebke Kristin Fenske übernimmt die Leitung der Sektion für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselmedizin am Universitätsklinikum Bonn. Die 40-Jährige will die Behandlung von Adipositas und deren Begleiterkrankungen ausbauen und dafür eine hochspezialisierte Einheit auf dem Campus Venusberg etablieren. Dabei setzt sie auf die Adipositas-Chirurgie und erforscht den Einfluss von krankhaftem Übergewicht auf das Gehirn als Schaltzentrale für den Stoffwechsel. Prof. Fenske will Ansatzpunkte für nicht-operative, aber dennoch langfristig wirksame Adipositas-Therapien finden. Hierzu erhielt sie 2018 unter anderem ein Else Kröner-Exzellenzstipendium. Ihre akademische Laufbahn führte sie von 2010 bis 2012 an das Imperial College London. Dort beschäftigte sie sich erstmals mit der Neuroendokrinologie.

Jetzt kommt Prof. Fenske vom Universitätsklinikum Leipzig, wo sie zuletzt als Oberärztin der Klinik für Endokrinologie und Nephrologie tätig war. Zudem leitete sie dort die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Arbeitsgruppe „Neuroendokrine Adipositasforschung“ am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen.

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Prof. Fenske will Ansatzpunkte für nicht-operative, aber dennoch langfristig wirksame Adipositas-Therapien finden. Hierzu erhielt sie 2018 unter anderem ein Else Kröner-Exzellenzstipendium. Ihre akademische Laufbahn führte sie von 2010 bis 2012 an das Imperial College London. Dort beschäftigte sie sich erstmals mit der Neuroendokrinologie. 55

Prof. Dr. Wiebke Fenske
© Alessandro Winkler / UKB
Prof. Dr. Mark Coburn
© Johann Saba / UKB

Prof. Dr. Mark Coburn

Professur (W3) für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin

Prof. Dr. Mark Coburn ist neuer Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Bonn. Der 44-jährige Nachfolger von Prof. Dr. Andreas Hoeft will mit Blick auf neueste Entwicklungen in der Medizin die Klinik zu einem international anerkannten Forschungszentrum weiter ausbauen. Dabei setzt er auf individuelle allumfassende Versorgungskonzepte vor allem für den älteren Patienten. 

Seine akademische Ausbildung führte Prof. Coburn 2005 für eineinhalb Jahre an das Imperial College London. Dort setzte er seine Forschung zur akuten Neurodegeneration fort, also für eine verbesserte Versorgung von Schlaganfällen, Schädelhirntraumen und Hirnblutungen. Jetzt kommt der neue Klinikdirektor von der RWTH Aachen, wo er die letzten sechs Jahre als Leitender Oberarzt der Anästhesie tätig war.

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Prof. Dr. Martin Fuhrmann

Professur (W2) für Neuroimmunologie und Imaging

Martin Fuhrmann übernahm zum 01. Juli 2020 die W2 Professur für Neuroimmunologie und Imaging. Zeitgleich wurde er an das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn beurlaubt. Es handelt sich um eine gemeinsame Berufung der Medizinischen Fakultät Bonn und des DZNE.

Sein Studium der Technischen Biologie absolvierte Herr Fuhrmann 2002 an der Universität Stuttgart. Bereits während seiner studentischen Ausbildung wuchs in ihm die Faszination für die interdisziplinäre Arbeit zwischen der Biologie und Medizin zur Ergründung von medizinischen Fragestellungen. Während seiner Promotion am Zentrum für Neuropathologie und Prionenforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München erkannte er das Potenzial moderner wissenschaftlicher Bildgebungsverfahren für diese Arbeit. Besonders mittels Einsatz der damals neuen und noch wenig verbreiteten Zwei-Photonenmikroskopie machte er sich auf die Suche nach zellulären Ursachen für klinische Krankheitsbilder.

Sein Fokus lag schon damals auf der Entschlüsselung von neurodegenerativen Erkrankungen. Seit 2010 führt er seine Arbeit an neurodegenerativen Erkrankungen, besonders an Störungen von Gedächtnis- und Lernprozessen, als Arbeitsgruppenleiter am DZNE in Bonn fort.  Besonderer Bedeutung misst Prof. Fuhrmann dabei der Synapseninteraktion zwischen Neuronen und Mikrogliazellen zu. Die Erhaltung der strukturellen Plastizität erregender sowie hemmener Synapsen hat sich dabei als entscheidender Faktor für die funktionelle Interaktion der Zellen untereinander erwiesen. Zur Visualisierung der Zellinteraktionen wendet seine Arbeitsgruppe nicht nur moderne Mikroskopieverfahren an, sondern entwickelt diese auch entsprechend den experimentellen Anforderungen weiter. Im Rahmen seiner neuen Professur möchte Herr Fuhrmann nun seine wissenschaftlichen Kooperationen mit den Strukturen der Universität Bonn weiter ausbauen und so den Forschungsschwerpunkt "Neurosciences" an unserer Fakultät unterstützen.

Prof. Dr. Martin Fuhrmann
© Daniel Bayer / DZNE
Prof. Dr. Thomas Becker
© privat

Prof. Dr. Thomas Becker

Professur (W3) für Biochemie und Molekularbiologie

Thomas Becker trat zum 01. Juni 2020 die Professur für Biochemie und Molekularbiologie an und übernahm hiermit die Nachfolge von Prof. Gieselmann als Direktor des gleichnamigen Institutes. Sein Studium der Biologie absolvierte er von 1997 bis 2002 an der Universität Kiel. Im Anschluss wechselte er von den hohen Norden in den tiefen Süden der Republik und trat eine Stelle als Promovend an der Universität München im Fachbereich Botanik an. Bereits zu diesem Zeitpunkt setzte er seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt auf die biochemischen Mechanismen in der Zelle. Schon bald nach erfolgreichem Abschluss seiner Dissertation zog es ihn 2006 fort aus München und in das schöne Breisgau. 

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Freiburg verschrieb er sich nun vollends der Biochemie und Molekularbiologie. In den folgenden Jahren blieb Herr Becker seiner neuen Wahlheimat treu und übernahm 2009 seine erste Position als Arbeitsgruppenleiter. Während seiner Zeit in Freiburg war er Projektleiter in einem Sonderforschungsbereich, in einer Graduiertenschule und in zwei Exzellenzclustern. Gleichzeitig etablierte er ein fruchtvolles Forschungsnetzwerk mit zahlreichen Kooperationspartnern innerhalb Deutschlands, sowie in Frankreich, USA und Australien. Der Fokus seiner Forschungstätigkeit lag dabei stets auf der Untersuchung von Interaktionen zwischen Membran-gebundenen mitochondrialen Proteinen untereinander und mit der sie umgebenden Lipidstruktur. Im Mittelpunkt stehen dabei Proteinmaschinen, die Proteine in die Mitochondrien transportieren. Diese Interaktionen haben sich in der Vergangenheit als entscheidend für die Steuerung von zahlreichen zellulären Prozessen erwiesen und Störungen in diesem Netzwerk sind mit diversen klinischen Problemen assoziiert. Für seine bisherigen Erkenntnisse auf diesem Feld wurde er unter anderem mit dem Helmut-Holzer-Forschungspreis der Wissenschaftlichen Gesellschaft Freiburg ausgezeichnet.

Im Rahmen seiner neuen Position möchte Prof. Becker seinen Schwerpunkt insbesondere auf die Rolle der mitochondrialen Membrankomplexe bei neurodegenerativen und kardialen Erkrankungen setzen. Hier sieht er großes Potential für Kooperationen mit den in Bonn bereits etablierten Strukturen, insbesondere innerhalb des Exzellenzclusters „Immunosensation2“ sowie den Forschungsschwerpunkten „Cardiovascular Sciences“ und „Neurosciences“ der Medizinischen Fakultät.

Prof. Dr. Jonathan Schmid-Burgk

Professur (W2) für "Functional Immunogenomics"

Prof. Dr. Jonathan Schmid-Burgk leitet die neue Arbeitsgruppe für „Functional Immunogenomics“ am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn. Im Rahmen der neu eingerichteten Professur und Leitungsstelle geht der 34-jährige Genomforscher dem komplexen Zusammenspiel zwischen Genen und unserem Immunsystem nach. Dafür erarbeitet er unter Zuhilfenahme von Robotik und künstlicher Intelligenz (KI) unter anderem neue Techniken der Proteinanalyse in lebenden menschlichen Zellen mit programmierbaren Genscheren. Ziel ist es, zur Analyse des menschlichen Genoms dessen Modifizierung zu beschleunigen. 

Aktuell arbeitet Prof. Schmid-Burgk an einem Massentest für COVID-19 durch das von ihm entwickelte LAMP-Seq-Verfahren. Seine neuen Techniken bringt er in das Exzellenzcluster ImmunoSensation der Universität Bonn ein. Im Anschluss an seine Promotion, für die er 2017 den Promotionspreis der Universitätsgesellschaft Bonn erhielt, führte seine bisherige wissenschaftliche Laufbahn Prof. Schmid-Burgk nach Cambridge (USA). Dort forschte er dreieinhalb Jahre am Broad Institute of MIT and Harvard – gefördert durch ein Stipendium der European Molecular Biology Organization (EMBO).

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Prof. Dr. Jonathan Schmid-Burgk
© Rolf Müller / UKB
Prof. Dr. Alexander Radbruch vor seinem Komputer
© Katharina Wislsperger / UKB

Prof. Dr. Alexander Radbruch

Prof. Alexander Radbruch leitet neue Klinik für Neuroradiologie des Universitätsklinikums Bonn

Prof. Dr. Alexander Radbruch leitet jetzt die Klinik für Neuroradiologie als neuen eigenständigen Bereich im Universitätsklinikum Bonn. Der 43-jährige Spezialist für Hirntumore forscht zu kontrastmittelfreien Verfahren mittels Künstlicher Intelligenz (KI) in der onkologischen Diagnostik. Sein Ziel ist, effektive und gleichzeitig weniger belastende Verfahren unter anderem für Hirntumor-Patienten zu entwickeln.

Anfang des Jahres 2020 wählte die Internetseite „AuntMinnie Europe“ – eine weltweit agierende Plattform für Nachrichten aus der medizinischen Bildgebung – ihn zum zweiten Mal in Folge zu einem der einflussreichsten EU-Forschern in der Radiologie. Zu Beginn seiner Laufbahn war Prof. Radbruch am Heidelberger Universitätsklinikum und später auch am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg tätig. Jetzt kommt Prof. Radbruch vom Universitätsklinikum Essen, wo er die letzten vier Jahre als Oberarzt und zuletzt als Leitender Oberarzt der Klinik für Neuroradiologie gearbeitet hat.

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Prof. Dr. Daniel Aeschbach

Professur (W2) für Schlafphysiologie und Chronobiologie

Daniel Aeschbach trat zum 15. Mai 2020 die Professur für Schlafphysiologie und Chronobiologie an. Zeitgleich wurde er an das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin am Deutschen Zentrum Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln beurlaubt. Es handelt sich um eine gemeinsame Berufung der Medizinischen Fakultät Bonn und des DLR.

Herr Aeschbach studierte bis 1988 Biologie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Nach seinem Abschluss blieb er seiner Wahlheimat Zürich zunächst treu und begann die Arbeit an seiner Dissertation an gleicher Institution. Bereits zu diesem Zeitpunkt galten sein wissenschaftliches Interesse und seine Begeisterung der Schlafphysiologie. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Promotion 1995 verließ Daniel Aeschbach die Schweiz und wechselte als Postdoctoral Fellow an das National Institute of Mental Health in Bethesda, Maryland. 2002 ging er als Assistant Professor an die Harvard Medical School in Boston, Massachusetts. Hier lehrte und forschte er auf dem Gebiet der Schlaf- und Chronobiologie.

Prof. Dr. Daniel Aeschbach
© privat

2011 kehrte er nach Europa zurück und leitet seitdem die Abteilung für Schlaf und Humanfaktoren am Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR. Dabei lag sein wissenschaftlicher Fokus besonders auf der Schlaf-Wach-Regulation des Menschen und deren Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Gesundheit.  Dies sind Zusammenhänge, wie sie bei Raumfahrern und Flugdienstpersonal von großer Relevanz sind.

Im Rahmen seiner Professur an unserer Fakultät möchte Herr Aeschbach die Zusammenarbeit zwischen der Universität Bonn und dem DLR intensivieren und durch Kooperationen an unserer Fakultät seine jetzige Forschung auf weitere, u.a. neurologische sowie immunologische Fragestellungen auszuweiten.

Sein übergeordnetes Ziel ist es, ein besseres Verständnis der individuellen Schlaf-Wach-Regulation und Kognition zu erlangen, und daraus geeignete, individuelle Gegenmaßnahmen (z.B. Licht, Verhalten, psychoaktive Substanzen) bei Störungen des Schlafs und der zirkadianen Rhythmik abzuleiten. Wir wünschen ihm bei der Umsetzung seiner anspruchsvollen Forschungsziele viel Erfolg und einen guten Start an unserer Universität.

Prof. Dr. Walter Bruchhausen
© Katharina Wislsperger

Prof. Dr. Walter Bruchhausen

Stiftungs-Professur (W2) für Global Health - Social and Cultural Aspects

Walter Bruchhausen trat am 01. Mai 2020 die Professur für Global Health im Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit am Zentrum für Infektiologie und Infektionsschutz an.

Der gebürtige Bonner Walter Bruchhausen entwickelte schon früh seinen Interessenschwerpunkt in globaler Gesundheit. Dies geschah während seines Doppelstudiums der Medizin und der Katholischen Theologie, zunächst an der Universität Bonn und später an der Universität Würzburg. Nach seinem PJ schrieb er sich für ein Postgraduiertenstudium der Philosophy of Medicine/Health Care Ethics an der University of Glasgow ein, wo er auch zum Master of Philosophy graduierte. Nach Promotion in Würzburg, Abschluss des Theologiestudiums in Bonn und vorbereitender chirurgischer Weiterbildung erhielt er als Projektleiter und Arzt in Afrika die Gelegenheit seinen Interessenschwerpunkt praktisch umzusetzen.

Durch seine Anstellung am damaligen Medizinhistorischen Institut seit 1997 entwickelte Bruchhausen ein Forschungsgebiet, mit dem er bundesweit als einer der ersten den Weg von der Entwicklungs- und Ethnomedizin zum neuen Konzept von Global Health gegangen ist. Seit seiner Habilitation 2004 für Geschichte, Anthropologie und Ethik der Medizin engagiert er sich stark in der Global Health-Lehre und -Forschung an verschiedenen Standorten und bundesweit, übernahm wesentliche Kernaufgaben in der Lehre zur ärztlichen Ethik und der ethischen Beratung und war Mitglied der Bonner Ethikkommission und des Klinischen Ethikkomitees in Bonn und Aachen.

Im Rahmen seiner neuen Position möchte Prof. Bruchhausen diese erfolgreiche Arbeit in Forschung, Lehre sowie ethischer Beratung fortsetzen. Durch die Leitung des internationalen Masterstudiengangs Global Health, die enge Kooperation in der Fakultät sowie mit der UN-Universität in Bonn und dem Zentrum für Entwicklungsforschung und dem Aufbau der neuen BMBF-geförderten deutschen Academy for Global Health Research soll so die führende Rolle des Standorts Bonn auf dem Gebiet Global Health ausgebaut werden.

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Prof. Dr. Joachim Schmidt

Professur (W2) für Thoraxchirurgie

Joachim Schmidt übernahm zum 15. April 2020 die Professur für Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Bonn.

Sein Studium der Humanmedizin absolvierte Joachim Schmidt von 1995 bis 2002 an der Philipp-Universität Marburg sowie an der Georgetown University in Washington DC. Unmittelbar nach seinem Abschluss startete er seine chirurgische Laufbahn an der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie hier in Bonn, zu dieser Zeit unter der Leitung von Prof. Hirner. Nach einem zweiten Forschungsaufenthalt in den USA, diesmal als Research Fellow am University of Pittsburgh Medical Center, wechselte Joachim Schmidt 2008 an das Universitätsklinikum Münster. Hier legte er seine Facharztprüfung für Chirurgie ab und übernahm 2011 seine erste Position als Oberarzt in der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie. In dieser Zeit gestaltete er den Aufbau der eigenständigen Sektion für Thoraxchirurgie und Lungentransplantation in Münster mit.

Prof. Dr. Joachim Schmidt
© privat

2015 absolvierte er auch seine zweite Facharztprüfung für Thoraxchirurgie. Im November 2016 wurde er zum Leiter des Lungenkrebszentrums Bonn/Rhein-Sieg ernannt. Seit Anfang 2017 leitete er als Chefarzt die Klinik für Thoraxchirurgie am Malteser Krankenhaus Seliger Gerhard Bonn/ Rhein-Sieg und ist seit 2018 dort auch stellvertretender Ärztlicher Direktor. Nun kehrt er als Professor an das Universitätsklinikum Bonn zurück, eben die Klinik an der er 18 Jahre zuvor seine klinische Laufbahn begonnen hatte.

Im Rahmen seiner neuen Position möchte Prof. Schmidt seinen Schwerpunkt neben der funktionellen Thoraxchirurgie vor allem auf die onkologische Chirurgie setzen und hierzu auch in seiner Funktion als Leiter des Lungenkrebszentrums Bonn/Rhein-Sieg weiterhin eng mit den in Bonn bereits bestehenden Strukturen, wie dem Centrum für Integrierte Onkologie und dem Zentrum für Innere Medizin am Universitätsklinikum, zusammenarbeiten. Dieser Schwerpunkt spiegelt sich auch in seinem Forschungskonzept wieder. Hier soll der wissenschaftlichen Ausarbeitung von minimal-invasiven Operationsmethoden, wie z.B. der uniportal VATS-Lobektomie und der Roboter-assistierten Thoraxchirurgie, besondere Aufmerksamkeit zukommen.

Wir begrüßen Prof. Schmidt mit einem herzlichen „Willkommen zurück!“ und wünschen ihm einen erfolgreichen Start an unserer Fakultät.

Prof. Dr. Sebastian Strieth
© UKB

Prof. Dr. Sebastian Strieth

Professur (W3) für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Sebastian Strieth trat am 01. April 2020 als Nachfolger von Prof. Bootz die Professur für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde an der HNO-Klinik des UKB an.

Sebastian Strieth studierte Humanmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, an der Universität Wien sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Seine Dissertation fertigte er 2000 am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg an. Nach seiner Approbation war Strieth als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Chirurgische Forschung und in der HNO-Klinik der LMU München tätig. 2008 erhielt er seine HNO-Facharztanerkennung und habilitierte sich 2009 im Fach HNO an der LMU München. Es gelang ihm, eine zielgerichtete antivaskuläre Therapie bei Kopf-Hals-Tumoren unter Verwendung von nanopartikulären Wirkstoffformulierungen bis hin zu ersten klinischen Studien zu entwickeln.

Während eines klinisch-wissenschaftlichem Auslandsaufenthalts an der Harvard Medical School in Boston lernte er ein neuartiges Lasertherapieverfahren zur Behandlung von Kehlkopftumoren kennen, welches er anschließend auch in Deutschland etablierte. 2013 wurde ihm der Titel eines Außerplanmäßigen Professors von der Goethe-Universität Frankfurt verliehen.

In den folgenden Jahren erweiterte er sein klinisches Spektrum durch den Erwerb von diversen Zusatzbezeichnungen wie „Plastische Operationen“, „Allergologie“ und „Ärztliches Qualitätsmanagement“ sowie eine intensive Beschäftigung mit neuartigen implantierbaren Hörsystemen (z.B. Cochlea-Implantat). Darüber hinaus war er seit 2014 der Koordinator des interdisziplinären Kopf-Hals-Tumorzentrums der Universitätsmedizin Mainz.

Seine klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Onkologie und Otologie. Im Rahmen seiner Professur an der Universität Bonn möchte Sebastian Strieth seine stark translational ausgerichtete Forschung weiter vorantreiben. In der Onkologie setzt er hierzu seinen Fokus auf eine nanobiomedizinische Beeinflussung der Mikrozirkulation in Tumoren. Darüber hinaus möchte er neue immunologische Strategien zum Schutz des Innenohrs - insbesondere nach Chochlea-Implantation bei Resthörvermögen - verfolgen. Mit dieser wissenschaftlichen Expertise wird Sebastian Strieth die Schnittstelle zwischen den Forschungsschwerpunkten Oncology und Immunosciences and Infection verstärken und bereichern.

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Prof. Dr. Frank Giordano

Professur (W3) für Strahlentherapie und Radioonkologie

Frank Giordano trat zum 01. April 2020 die Professur für Strahlentherapie und Radioonkologie an. Die Professur ist mit der Leitung der gleichnamigen Klinik verbunden.

Frank Giordano studierte bis 2007 Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Parallel dazu absolvierte er die US Medical Licensing Examination als Voraussetzung für die ärztliche Tätigkeit in den USA. Nach seiner Dissertation fokussierte er sich zunächst auf seine wissenschaftliche Laufbahn und agierte als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum. Die Auszeichnung mit einem zweijährigen Stipendium der Peter- und Traudl-Engelhorn Stiftung erlaubte es ihm zusätzlich seine Forschungstätigkeit am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg zu vertiefen. Mit einer Stelle als Assistenzarzt an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitätsmedizin Mannheim betrat Herr Giordano 2012 schließlich auch seine klinische Laufbahn.

Prof. Dr. Frank Giordano
© Alessandro Winkler (UKB)

Vier Jahre später erwarb er seinen Facharzt für Strahlentherapie und ein weiteres Jahr später schloss er ebenfalls seine Habilitation im gleichen Fach ab. 2017 erhielt er darüber hinaus eines der renommierten Exzellenzstipendien der Else-Kröner Fresenius Stiftung. Nach Zwischenstationen als Oberarzt und Leitendem Oberarzt wurde er im Januar 2019 zum kommissarischen Direktor der Mannheimer Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ernannt. Diese Position hielt er bis zu seiner Berufung nach Bonn inne.

In Bonn möchte Frank Giordano besonders die Behandlungsverfahren in der Strahlentherapie optimieren. Das Ziel ist dabei Krebspatienten durch zielgenaue und maßgeschneiderte Anwendung von fokussierter Bestrahlung (z.B. durch intraoperative Strahlentherapie oder Radiochirurgie) eine noch effektivere Therapie zu bieten und dabei gleichzeitig mögliche Nebenwirkungen auf ein Minimum zu reduzieren. Besonders in der Neuroonkologie hat Herr Giordano hierzu bereits zahlreiche klinische Studien geleitet sowie eigene Konzepte für innovative Therapieoptionen publiziert. Für seine Arbeiten hat er bereits international bedeutende Anerkennung erhalten. So wurde er mit dem Basic and Translational Science Award der amerikanischen Gesellschaft für Radioonkologie (ASTRO) und mit einer Ehrenmitgliedschaft in der spanischen Gesellschaft für Radioonkologie (SEOR) ausgezeichnet.

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Prof. Dr. Dirk Baumjohann
© Rolf Müller / UKB

Prof. Dr. Dirk Baumjohann

Professur (W2) für Autoimmunität

Dirk Baumjohann trat am 01. Februar 2020 die Professur für Autoimmunität mit Tenure Track an der Medizinischen Klinik III für Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie und Rheumatologie des UKB an.

Dirk Baumjohann studierte bis 2005 Molekulare Medizin mit immunologischem Schwerpunkt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Für seine Promotion wechselte er an das Institute for Research in Biomedicine in Bellinzona in der Schweiz. Diese schloss er 2010 erfolgreich an der Universität Bern ab und setzte anschließend seine Forschungstätigkeit an der University of California, San Francisco fort. In den USA blieb er für 4 Jahre bis er schließlich 2014 nach Deutschland zurückkehrte, um an der Ludwig-Maximilians-Universität München eine DFG-geförderte Position als Emmy-Noether-Arbeitsgruppenleiter zu übernehmen. 

Seinen wissenschaftlichen Fokus setzte Herr Baumjohann hier auf die molekularen und zellulären Aspekte der T-Lymphozyten-Diversität, z.B. auf die Rolle der Zellen während Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose. Für seine Erkenntnisse auf diesem Forschungsgebiet wurde Dirk Baumjohann mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Avrion Mitchison Prize for Rheumatology“.

Im Rahmen seiner Professur möchte Dirk Baumjohann seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt beibehalten, um die Hintergründe von Autoimmunerkrankungen weiter zu entschlüsseln und somit das Exzellenzcluster "ImmunoSensation2" zu unterstützen. Zudem möchte er die in Bonn bestehende, enge Verknüpfung zwischen klinischer Forschung und Grundlagenforschung nutzen, um seine Erkenntnisse auch den Patienten zu Gute kommen lassen zu können.

Prof. Dr. Jaroslaw Kazimierz Maciaczyk

Professur (W2) für Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie

Jaroslaw Kazimierz Maciaczyk trat zum 01. Januar 2020 die Professur für Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie an der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie an.

Nach seinem Studium der Humanmedizin war Herr Maciaczyk zunächst am Universitätsklinikum Bydgoszcz (Polen) tätig. 2002 kam Herr Maciaczyk als wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Freiburg und forschte dort am lokalen Universitätsklinikum im Bereich der „Molekularen Neurochirurgie“. Zwei Jahre später nahm er nach seiner Approbation als Arzt in Deutschland auch seine klinische Tätigkeit wieder auf. In den folgenden Jahren fungierte er als Assistenzarzt in der Klinik für Stereotaktische Neurochirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. Hier betreute er neuroonkologische Patienten und war unter anderem an der Implementierung der deutschlandweit ersten Operation zur Zellersatztherapie bei Chorea Huntington beteiligt.

Prof. Dr. Jaroslaw Kazimierz Maciaczyk
© Johann F. Saba

2013 machte Herr Maciaczyk seinen Facharzt für Neurochirurgie und nur 2 Monate später habilitierte er sich im selben Fach. Danach fungierte er als Oberarzt in der Neurochirurgischen Klinik an der Universitätsklinik Düsseldorf mit dem Schwerpunkt onkologische Stereotaxie, Radiochirurgie und Funktionelle Neurochirurgie. 2017 wurde er als Consultant Neurosurgeon und Associate Professor für Neurochirurgie an die University of Otago in Dunedin (Neuseeland) berufen. Im selben Jahr erhielt er eine außerplanmäßige Professur an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf.

Seit Beginn seiner klinischen Tätigkeit ist Herr Maciaczyk parallel auch wissenschaftlich tätig. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Entschlüsselung der molekularen Grundlagen der Regulation von aus malignen Tumoren abgeleiteten Tumorstammzellen. Für die Ergebnisse seiner Arbeit wurde er mit dem Forschungspreis (2006) der Deutschen Akademie für Neurochirurgie und dem Forschungspreis der Academia Eurasiana Neurochirurgica (2009) ausgezeichnet.

Seine wissenschaftliche und klinische Erfahrung in der stereotaktischen und funktionellen Neurochirurgie möchte Herr Maciaczyk nun an der Universitätsmedizin Bonn einbringen und so die Translation zwischen Forschung und Patientenversorgung in diesem Fach fördern. Dabei liegt sein Augenmerk besonders auf der Verbesserung der Versorgung von Hirntumorpatienten, dem Ausbau der Tiefen-Hirnstimulation sowie der peripheren Neuromodulation als Therapieoptionen für Parkinson- und Schmerzpatienten.

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