Immer mehr bakterielle Krankheitserreger entwickeln Resistenzen. Die Gefahr nimmt zu, dass gängige Medikamente nicht mehr gegen Infektionskrankheiten wirken. Weltweit sucht die Wissenschaft deshalb nach neuen Wirkstoffen. Forschende der Universität Bonn, des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), der Universität Utrecht (Niederlande), der Northeastern University in Boston (USA) und der Firma NovoBiotic Pharmaceuticals in Cambridge (USA) haben nun gemeinsam ein neues Antibiotikum entdeckt und seine Wirkweise aufgeklärt. Clovibactin stammt von einem Bodenbakterium. Dieses Antibiotikum attackiert hochwirksam die Zellwand von Bakterien, einschließlich zahlreicher multiresistenter “Krankenhauskeime”. Die Ergebnisse sind nun im renommierten Journal “Cell” veröffentlicht.
Prof. Gabor Petzold vom UKB und DZNE ist Teil eines neuen US-amerikanischen und europäischen Exzellenznetzwerkes, das die Leducq Foundation über fünf Jahre mit insgesamt 8 Millionen US-Dollar fördert. Davon gehen rund 400.000 US-Dollar nach Bonn. Das Konsortium soll die Rolle der so genannten Gehirnclearance bei der zerebralen Amyloid-Angiopathie (CAA) untersuchen. Die Erkrankung ist eine wichtige Ursache für einen durch eine Hirnblutung ausgelösten Schlaganfall sowie ein wichtiger Faktor für bestimmte Demenzformen. Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung nimmt die CAA zu. Wirksame krankheitsmodifizierende Interventionen gibt es bisher allerdings nicht, so dass man sich durch dieses Exzellenznetzwerk langfristig neuartige Therapieansätze erhofft.
Die Universität Bonn gehört laut dem gerade erschienenen Shanghai Academic Ranking of World Universities (ARWU) zu den vier besten Hochschulen in Deutschland, ist in den Top 10 in der EU und auf Platz 67 der Top-Universitäten in der Welt. Im weltweiten Vergleich konnte sich Bonn im Vergleich zum Vorjahr damit um weitere außergewöhnliche 9 Plätze verbessern.
Bei der Neuroinflammation überwinden Immunzellen wie Leukozyten die Blut-Hirn-Schranke. Ein Schlüssel dafür sind die Gelatinasen Matrix-Metalloproteinase (MMP)-2 und -9. Bisher waren die an dem Prozess beteiligten Substrate dieser Enzyme nicht bekannt. Jetzt ist es Forschenden der Universität Münster und des Universitätsklinikums Bonn (UKB) mit Hilfe eines empfindlichen Massenspektrometrie-basierten Sekretom-Ansatzes gelungen, Hunderte solcher Moleküle zu identifizieren, die von der Zelloberfläche von Astrozyten abgespalten werden. Damit haben sie eine einzigartige Datenbank von MMP-2/-9-Substraten generiert, die spezifisch für die Bildung und Aufrechterhaltung der Barriere sowie der Kommunikation zwischen Astrozyten und Neuronen sind. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachjournal „Science Advances“ veröffentlicht worden.
Die Universität Bonn und ihre Fakultäten veranstalten gemeinsam am 13. Oktober 2023 zwischen 9 und 13 Uhr im Hauptgebäude der Universität eine Informationsveranstaltung zum Thema „Machtmissbrauch in der Wissenschaft“.
Einfache Texte, Recherchen oder auch kompliziertere Aufgaben scheinen kein Problem für Software wie ChatGPT zu sein. Mittels künstlicher Intelligenz (KI) liefert das System Antworten basierend auf einem enormen Wissensstand. Fachleute sehen daher große Veränderungen in weiten Teilen unseres Lebens und speziell auch in der Medizin voraus. So können solche Systeme ärztliches Personal bei der Therapiefindung und Verfassung von Arztbriefen, Studierende bei Referaten und Doktorarbeit oder auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Entwicklung neuer Forschungsfragen unterstützen. Sprachmodelle haben so schon gezeigt, dass sie die Wissensprüfungen von Medizinexamen bestehen können. Unter dem Motto „Werden Sprachmodelle wie GPT die Medizin verändern?“ hat die Medizinische Fakultät kürzlich zu einer Podiumsdiskussion eingeladen.
Über das Potenzial und Risiken von Textgenerierenden KI-Systemen sprach Dekan Prof. Bernd Weber mit ukb-mittendrin:
Dr. Jana Schäfer, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) erhält den ersten „Innovationspreis Lymphologie“, verliehen von der Julius Zorn GmbH zusammen mit dem Arbeitsbereich Physikalische Medizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin. In ihrer Arbeit vergleicht die Bonner Ärztin den KI-basierten Volumetriealgorithmus für MRT-Daten der unteren Extremitäten von Patienten mit Volumenvermehrungen der Beine mit optischer 3D-Messtechnologie. Der Algorithmus kann in Zukunft hilfreiche Informationen hinsichtlich der Differentialdiagnostik unterschiedlicher Ursachen von Volumenvermehrungen an den Extremitäten liefern als auch zur objektiven Verlaufsbeurteilung therapeutischer Maßnahmen dienen.
Bonn, 31. Juli 2023 – Interprofessionelles Lernen hat sich bereits in vielen Bereichen am Universitätsklinikum Bonn (UKB) bewährt. Nun erweitert auch die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin deren Lehrkonzept und bringt Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) und Auszubildende zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATAs) zusammen. Ziel des Projektes iPAPA (interprofessionelle Ausbildung von PJ-Studierenden und ATA-Auszubildenden) ist es, die zukünftigen Fachkräfte auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf höchstem Qualitätsniveau vorzubereiten.